04.10.2025 –, Schiller (C301)
Was passiert, wenn wir schlafen? Diese faszinierende Frage hat in den letzten zwei Jahrzehnten erhebliche Forschungsbemühungen angeregt und dadurch neue spannende Antworten erzeugt. Obwohl der Schlaf schon seit der Antike Philosoph:innen und auch später immer wieder Wissenschafler:innen verschiedenster Disziplinen beschäftigt hat, konnten viele seiner Geheimnisse bis heute nicht gelüftet werden. In meinem Vortrag gebe ich eine Übersicht über das Phänomen Schlaf. Dabei erkläre ich im Detail, welche Methoden verwendet werden, um Schlaf zu quantifizieren. Ich werde auch den Zusammenhang von Tageszeit und Schlaf besprechen und warum manche Menschen eher Eulen und andere eher Lerchen sind. Ich werde auch über die verschiedenen Funktionen des Schlafs sprechen und insbesondere über seinen Beitrag zu den erstaunlichen kognitiven Leistungen zu denen der Mensch fähig ist. Zuletzt werde ich zeigen, dass der Schlaf auch für die psychische Gesundheit eine entscheidende Rolle spielt.
Ich bin Psychologe und Neurowissenschaftler, der seit 2019 am Zentralinstitut für Seelische Gesundheit eine Arbeitsgruppe zum Thema Schlaf und Gedächtnis leitet. In meiner Promotion habe ich mich mit verschiedenen Neurotransmittern beschäftigt, die das Gedächtnis im Schlaf stärken. Danach habe ich Zeit am UCL und am Wissenschaftskolleg zu Berlin verbracht. Während meiner Habilitation habe ich mich zunehmend der Frage gewidmet, wie Suchterkrankungen mit der gesteigerten Gedächtnisleistung von belohnten Inhalten zusammenhängen. Dabei fasziniert mich zunehmend der Zusammenhang zwischen psychischer Gesundheit, dem Schlafverhalten und Gedächtnisleistungen. In meinen Arbeiten nutze ich zusammen mit meinem Team modernste Hirnbildgebung mittels (f)MRT, EEG und MEG, um durch traditionelle Analyseverfahren und moderne KI-gestützte Algorithmen dieser Frage nachzugehen.