Mind-Akademie 2025

Vermessung im Wandel der Zeit
05.10.2025 , Toulon (A030)

Was haben die Bibel, Carl Friedrich Gauß und ein Smartphone gemeinsam? In allen steckt ein Vermesser.
Schon die Bibel erwähnt die Landvermesser in der Antike. So musste jedes Jahr nach der Nilflut in Ägypten das Land neu vermessen und aufgeteilt werden. Trotz der nur begrenzt zur Verfügungen stehenden Technik konnten die Vermesser schon erstaunliche Leistungen vollbringen wie die Bestimmung des Erdumfangs durch Eratostenes. Mit der Neuzeit begann die Phase der großen Landesvermessungen, unter anderem von Gauß. Im 20. Jahrhundert dann der Aufbruch in den Weltraum mit moderner Satellitentechnik ohne die kein Smartphone wüsste wo es ist, und damit auch das Menschlein nicht, das das Gerät hält. Neben der alltäglichen Navigation brauchen wir die Vermessung aber auch zur Beobachtung des Klimawandels.
In diesem Vortrag will ich euch die Geschichte der Vermessung erzählen, mit Einblicken wie es funktioniert und warum es gesellschaftlich so wichtig ist.

Nach der Schule entschied ich mich, ein Fach zu studieren, das im Abibuch nur als "Geo-was bitte?" beschrieben wurde. Ja, Geodäsie, hieß früher mal Vermessungswesen. Also zog ich ins schöne Bonn, um dort und in Calgary (Kanada) Geodäsie und Geoinformation zu studieren. Dies erfolgreich beendet, dürstete es mich nach noch mehr Wissen und ich wechselte für meine Promotion an die TU München, und nun weiter als PostDoc ans Geoforschungszentrum in Potsdam. Da ich nie so der geschickteste Mensch war, bot sich für mich die Satellitengeodäsie sehr an. Da konnte ich vor dem Computer sitzen bleiben und trotzdem globale, vom Klimawandel beeinflusste Phänome studieren.