„10 Antworten auf die 10 großen Fragen der Polyamorie“
Dr. Stefan F. Ossmann;
Vortrag
Polyamorie – ein (vermeintlich) neues Thema, das seit 15 Jahren die Wissenschaft beschäftigt, und an dem man auch medial nicht mehr verbeikommt. Worum geht es da eigentlich? Warum ist die Definition „eine konsensuale Beziehung zwischen mehr als zwei Personen, basierend auf emotionaler Liebe und intimen Praktiken über einen längeren Zeitraum hinweg“ so sperrig, aber trotzdem notwendig? Wie unterscheidet sich Polyamorie von offenen Beziehungen, und wie grenzt sie sich von Polygamie ab? Wie sieht eine typische Poly-Beziehung aus? Welche Implikationen hat diese Beziehungs- und Sexualitätsform für die Gesellschaft, aber auch für den Staat? Was beschäftigt Personen, die in polyamorösen Beziehungen sind? Warum ist das alles so kompliziert? Und wie viele Fragen kommen noch?
Die gute Nachricht: Es gibt Antworten. Aus sozialwissenschaftlicher Perspektive auf der Basis empirischer Daten, konkret narrativ-biographischen Interviews und einer umfassenden Medienanalyse. Und die werde ich gerne auf der Mind-Akademie 2025 vorstellen und mit Ihnen/euch diskutieren!
„3D Lasernanodrucken: Ein Konverter von der digitalen Welt in die reale Welt“
Martin Wegener;
Vortrag
Der Vortrag gibt eine Einführung in die Technologie des 3D Lasernanodruckens und seine Anwendungen in Wissenschaft und Praxis. Weiterhin beschreibt der Vortrag den Stand der Technologie und seine künftigen Perspektiven.
„Antike Philosophie: Wer, Wo Wie?“
Dr. Matthew Chaldekas;
Vortrag
Die Philosophie entstand bekanntermaßen in der griechischen Antike und erreichte bereits einen ersten Höhepunkt in der Akademie Platons, dem Namensvetter der Mind-Akademie. Mit Hinblick auf das Leitthema “Welt|Zeit|Raum” bietet es sich an, die Rahmenbedingungen der antiken Philosophie unter die Lupe zu nehmen. In diesem Sinne wird auf drei zentrale Fragen eingegangen:
1) Wer konnte zu eine/r Philosoph:in werden? Waren es hauptsächlich alte weiße Männer oder gab es auch Philosoph:innen, die der gesellschaftlich normativen Erwartungen nicht entsprachen?
2) Wo fand die Philosophie statt? War es wie heute vor allem eine Beschäftigung im Elfenbeinturm oder spielte die Philosophie auch eine Rolle in der übrigen Welt?
3) Wie lebt man philosophisch? Was hatte die antike Philosophie mit dem Alltag des normalen Bürgers zu tun? Was können wir heute noch davon lernen?
„Arbeit und Zeitgestaltung“
Dr. Martin Braun;
Vortrag
Arbeit und Zeit sind zwei zentrale Gestaltungsgrößen des modernen Alltags. Eine ausgewogene Zeitgestaltung unter Berücksichtigung biologischer Eigenzeiten (d. h. endogene Rhythmen) und der Umwelteinflüsse (d. h. exogene Rhythmen) ist Grundlage für menschliche Leistungsfähigkeit und Gesundheit. Während der gesamten Evolution richtete die Menschheit ihr Leben nach natürlichen Rhythmen aus. Bis in das 19. Jahrhundert hinein strukturierten Tag-Nacht-Zyklen den Arbeitstag der Menschen. Die zeitliche Tagesstruktur orientierte sich an den zu bewältigenden Aufgaben. Die technischen und organisatorischen Neuerungen der Industrialisierung zu Beginn des 19. Jahrhunderts (z. B. Kunstlicht) schufen Voraussetzungen für eine Loslösung des Menschen von natürlichen Zeitrhythmen. Im Vortrag werden das Zeitempfinden und die Auswirkung der industriellen Zeitwirtschaft erörtert und Dimensionen der sog. Zeithygiene aufgezeigt. Am Beispiel der Einwohner von Okinawa wird ein gesundes Zeitverständnis erörtert: Ein präsenter Lebensstil erhöht das Erinnerungsvermögen, weshalb die (Lebens-)Zeit nicht nur länger, sondern auch intensiver erlebt wird.
„Architectural Innovation Design - Das Räumliche als Medium der Innovation“
Christos Chantzaras;
Vortrag
Beginnen wir räumlich über unsere Organisation und Prozesse nachzudenken, können wir sie auf neue Arten verstehen und gestalten. Unsere räumliche Intelligenz erfasst Komplexität und Gleichzeitigkeit anders, als wir es im Schreiben oder Sprechen tun können. Zum einen kann das Physisch-räumliche Kultur und Verhalten einer Organisation sublimieren und vermitteln. Zum anderen kann das räumliche Denken und Visualisieren neue Einblicke geben, wie wir uns vernetzen und austauschen, wie unsere Prozesse verlaufen und sich verändern lassen. Es kann die informelle Organisation sichtbar machen, die nicht in einem Organigramm festgehalten, jedoch besonders für Innovation von Bedeutung ist. Architectural Innovation Design unterstützt uns in diesem visuellem Diskurs. Es überträgt Entwurfsprozesse aus der Architektur auf die Gestaltung von Organisationen und ihrer Innovationsprozesse, um Herausforderungen zu erkennen, Engagement und aktive Teilhabe von Mitarbeitenden zu stärken und Transformation greifbar werden zu lassen.
„Bad News are Good News? Wie Medien unser Weltbild prägen“
Prof. Dr. Rainer Nübel;
Vortrag
Medien vermitteln uns Menschen die Welt, liefern verschiedene Konstruktionen von Realität und möglichen Zukünften. Zudem prägen sie teilweise unsere Meinungsbildung. Die Digitalisierung hat sie unabhängig von Raum und Zeit werden lassen. Wie setzen analoge und digitale Medien Themen? Was machen sie mit den Menschen – und was die Menschen mit ihnen? Welche Macht haben sie, und wie ohnmächtig sind sie gleichzeitig? Und überhaupt: Was hat das alles damit zu tun, dass wir die Welt und die Zeiten meist schlechter sehen, als sie tatsächlich sind?
Fragen über Fragen. Wir haben 60 Minuten Zeit, dem kritisch-konstruktiven Austausch über die Medien-Welt einen Raum zu geben.
„Bedürfnisorientierte Sportentwicklungsplanung am Puls der Zeit“
Prof. Dr. Daniel Kraft;
Vortrag
Sportliche Aktivitäten und die räumlichen Bedingungen stehen in wechselseitiger Abhängigkeit zueinander. Ohne Raum keine Bewegung – ohne Bewegung keine Raumaneignung. Insgesamt ist zu konstatieren, dass der öffentliche Raum immer knapper wird und das Sportstättenangebot nur selten den steigenden Einwohnerzahlen angepasst wird. Häufig kommt hinzu, dass vorhandene Sportflächen zugunsten des Wohnungsbaus aufgegeben werden.
Es ist unumgänglich den Gedanken der Funktionstrennung aufzuheben. „Sport in der Mitte der Gesellschaft“ muss sich auch städtebaulich zeigen. Eine integrierte, nachhaltige und somit zukunftsfähige Stadtentwicklung benötigt bedarfsgerechte, wohnungsnahe Sport- und Bewegungsmöglichkeiten für alle Bevölkerungsgruppen.
Es ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, Sport und Bewegung in den öffentlichen Raum zu integrieren. Hierfür eignen sich insbesondere Grünflächen und Parkanlagen – diese werden immer mehr von informellen Gruppen, aber auch im Rahmen von organisierten „Sport im Park“-Angeboten genutzt. Aufgrund der immer knapper werdenden Freiflächen sind multifunktionale Nutzungen erstrebenswert, die idealerweise in kreativen und innovativen Partnerschaften und Kooperationen bespielt werden.
„Das Pierre-Auger-Observatorium in Argentinien - Suche nach dem Ursprung extragalaktischer Teilchen“
Prof. Dr. Frank Schröder;
Vortrag
Das Pierre-Auger-Observatorium in Argentinien ist ein weltweit einzigartiges Messfeld für kosmische Teilchen. 1660 Detektoren sind über eine riesige Fläche von 3000 km² in der Pampa Amarilla der Provinz Mendoza verteilt, um einer jahrhundertalten Frage auf dem Grund zu gehen: dem Ursprung der kosmischen Strahlung. Diese Strahlung besteht aus Atomkernen, die auf natürliche Weise von noch unbekannten Quellen im Universum auf Energien weit jenseits der Möglichkeiten irdischer Technologie beschleunigt werden. Woher kommen diese kosmischen Teilchen und können wir von ihnen etwas über die Physik bei extremen Energien lernen?
„Der Blick aus dem All – Forschung zu Prozessen globaler Urbanisierung“
Hannes Taubenböck;
Vortrag
Die größte Wanderungsbewegung, die die Menschheit jemals vollzogen hat, ist in vollem Gange. Dabei führt der Bevölkerungsstrom vom Land in die Städte. Obwohl sich die Menschheit im Informationszeitalter befindet, existieren große Wissenslücken hinsichtlich urbaner Phänomene. Mit Fernerkundungsdaten aus dem All können unterschiedliche Dynamiken, Dimensionen und Strukturen physischer Transformationsprozesse auf unserem Planeten anschaulich dokumentiert werden. In Kombination mit anderen Datensätzen (z.B. aus sozialen Netzwerken) im Sinne von Big Data, können gesellschaftliche Auswirkungen von Urbanisierungsprozessen eruiert werden und Wissenslücken verringert werden.
„Die Kilometrierung des Rheins“
Prof. Dr. Manfred Börgens;
Vortrag
Wer zu Fuß oder auf einem Schiff am Rhein unterwegs ist, der sieht große km‐Tafeln an den Ufern. Besonders markant sind km 500 in Mainz und km 1000 in Rotterdam. Was bedeutet diese Kilometrierung genau? Wann wurden die Tafeln aufgestellt? Was sagen sie über die Länge des Rheins aus? Diese Fragen lassen sich nicht ohne Kenntnis der Geschichte der Vermessung des Rheins beantworten. Diese Geschichte ist von politischem und wissenschaftlichem Interesse und bietet die eine oder andere Überraschung. Im Vortrag wird man auch erfahren, wie man am Rhein Zeugnisse früherer Kilometrierungen auffinden kann.
„Die Welt verbessern, (viel) Zeit investieren, Räume schaffen – Ablauf von Humanitären Minenräumprojekten“
Bastian Winkler;
Vortrag
Nach dem Ende von bewaffneten Konflikten stellen Minen, Blindgänger und andere Munitionsreste häufig über einen langen Zeitraum eine der Hauptschwierigkeiten zur Normalisierung des Lebens in den ehemals umkämpften Gebieten dar. Ihre Beseitigung durch zivile und staatliche Organisationen beansprucht erhebliche finanzielle und personelle Ressourcen. Dabei sind die einzelnen Ansätze, wie dieser Bedrohung zu begegnen ist, höchst unterschiedlich.
Der Vortrag soll erläutern, wie ein Projekt im Rahmen der Humanitären Minen- und Kampfmittelräumung von der Anwerbung und Einsammlung der Geldmittel bis zur konkreten Anwendung im Einsatzgebiet abläuft. Dabei sollen auch sozioökonomische Aspekte von Räumprogrammen und anderen Maßnahmen auf die Gesellschaften der Einsatzländer besprochen werden.
Hinweis: Dies ist keine Wiederholung des bereits auf der MinD-Akademie 2015 und dem Mensa Jahrestreffen 2024 gehaltenen Vortrages über Humanitäre Minenräumung, sondern vertieft einige der dort angesprochenen Aspekte (auch wenn Wiederholungstätern das ein oder andere sicher bekannt vorkommen wird ;-)
„Documensa light - die MHN-Kunstausstellung ("Midissage")“
Alexander Scivos;
Vortrag
Die kleine MHN-Kunstausstellung unter dem Motto "art of mind" stellt aus, was die Teil-Nehmer der Mind-Akademie selbst Zusammen-Bringen. Schon zum 11. Mal freuen wir daher auf Papierbilder, Origami, Kleinplastiken, Fotos und sonstige ausstellbare Kunstwerke im Format bis 50 cm Größe, die im Foyer-Raum zur Mind-Akademie-Zeit unsere Mind-Akademie-Welt bereichern. Sich zeit-lassend. Welt-läufig. Raum-greifend.
An Kreative und alle, die es werden wollen:
Ihr dürft Vorhandenes mitbringen oder Werke, die ihr gezielt für die 11. documensa angefertigt habt. Zeigt eure Sicht auf Welt, Zeit und Raum: Bedrohte oder bedrohliche Welt, innerer oder äußerer Raum, Uhr-Zeit, Ur-Zeit oder Un-Zeit? Ob ihr nur die Fläche oder auch den Raum, Elemente der realen Welt oder gar Einflüsse im Lauf Zeit nutzt - nehmt euch Zeit, lasst eurer Kreativität Raum, verschönert die Welt!
Bei der Midissage stellen die Kreativen Ihre Werke vor.
„Erforschung der Pyramiden von Giseh mit neuen Methoden“
Christian Große;
Vortrag
Die Pyramiden von Giseh wurden in der 4. ägyptischen Königsdynastie ca. 2620 - 2500 v. Chr. erbaut und sind das einzige noch erhaltene Bauwerk der Sieben Weltwunder der Antike. 1979 wurden sie von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt und sie gehören sicherlich zu den weltweit bekanntesten Bauwerken überhaupt. Was macht die Faszination aus und gibt es überhaupt noch neue Erkenntnisse zu den Pyramiden? Der Vortrag fasst die erstaunlichen Fakten zusammen und zeigt, wie wenig tatsächlich über die Baugeschichte und auch das Bauwerk an sich bekannt ist. Ausführlicher werden die Messungen vorgestellt, die das ScanPyramids-Team in den letzten Jahren durchgeführt hat, um den vielen offenen Fragen auf den Grund zu gehen.
„Erkenntnisphilosophie -- wie funktioniert unsere Erkenntnisfähigkeit“
Rainer Dyckerhoff;
Vortrag
Erkenntnis ist seit je eines der prominenten philosophischen Themen, in der Regel in Form unterschiedlicher „Erkenntnistheorien“ mit konträren Positionen, meist umfangreich, schwierig, ständig diskutiert im akademischen Raum. Die Wahrheitsfrage gilt als ungelöstes Problem.
Der Vortrag thematisiert einen Zugang zur Erkenntnis für ein vergleichsweise einfaches unmittelbares Verständnis, – keine „Theorie“ über die Erkenntnis, vielmehr sozusagen eine direkte „Betriebsanleitung“ zum voll-bewussten Umgang mit unserer Erkenntnisfähigkeit, aufbauend auf der Husserl'schen Phänomenologie: Wahrgenommene Phänomene durch unsere Sinne, stets unser unmittelbar-erster Kontakt zur Welt, liefern subjektive Ansichten von der Welt. Die zweite Grundfähigkeit für Erkenntnis, unser Denken (incl. Gedächtnis), geht ursprünglich immer mit den Phänomenen unserer Sinneswahrnehmung um. Darauf aufbauend geschieht Begriffsbildung – Kernprozess unserer Erkenntnisfähigkeit: sie ermöglicht ständig automatisch Erfahrung und persönliches Verständnis. Wesentlich für Erkenntnis sind wirklichkeitsgemäße Begriffe zur erfolgreichen Angleichung unseres Wissens an die Wirklichkeit: Wahrheit ist wirklichkeitsgemäße Erkenntnis.
Hinweis: Die Erkenntnisphilosophie gibt es als Buch, nähere Informationen auf gleichnamiger Website.
„Exosoziologie: Außerirdische Intelligenzen und die Folgen eines Erstkontaktes.“
Dr. Andreas Anton;
Vortrag
Ist die Menschheit allein im Universum? Gibt es eine Chance, jenseits der Erde auf intelligente Lebensformen zu stoßen? Astronomische Entdeckungen in den letzten zwei Jahrzehnten zeigen, dass es in unserer Galaxis unzählige potenziell lebensfreundliche Planeten gibt. Vor diesem Hintergrund erscheint es heute wahrscheinlicher denn je, dass die Erde nicht der einzige belebte Planet und die Menschheit auch nicht die einzige intelligente Spezies im Universum ist. Dies wirft die Frage auf, welche Folgen ein wie auch immer gearteter ‚Erstkontakt‘ der Menschheit mit einer außerirdischen Intelligenz hätte. Dies ist einer der Fragenkomplexe, mit denen sich die neue sozialwissenschaftliche Disziplin 'Exosoziologie' beschäftigt. Der Vortrag reflektiert den aktuellen Stand der wissenschaftlichen Diskussion zum Thema außerirdische Intelligenz, erläutert die Programmatik der Exosoziologie und entfaltet verschiedene Szenarien eines Erstkontaktes mit einer außerirdischen Zivilisation.
„Fairtrade im Spannungsfeld zwischen ökonomischer, sozialer und ökologischer Nachhaltigkeit“
Prof. Dr. Dirk Funck;
Vortrag
Fairer Handel ist eine Handelspartnerschaft, die auf Dialog, Transparenz und Respekt beruht und nach mehr Gerechtigkeit im internationalen Handel strebt. Mit dem dazugehörigen Logo werden entsprechend fair gehandelte Produkte sichtbar gemacht. Doch wie fair ist der Faire Handel tatsächlich? Welche Unterschiede gibt es bzgl. der Logos? Welche Entwicklung wurde durch den Fairen Handel ermöglicht? Die Zuhörer dürfen sich auf praktische und wissenschaftliche Einblicke in das Thema freuen.
„Future Story – Die Zukuftsdenken-Werkstatt“
Jennifer Fritz;
Workshop
In einer Ära beschleunigten Wandels durch Digitalisierung, Klimakrise und geopolitische Umbrüche reichen traditionelle Planungsansätze nicht mehr aus. Futures Thinking bietet systematische Methoden, um mögliche Zukünfte zu erkunden und proaktiv zu gestalten.
Warum das wichtig ist:
- Persönliche Orientierung: Klarheit in unsicheren Zeiten gewinnen
- Berufliche Zukunftsfähigkeit: Adaptive Kompetenzen entwickeln
- Unternehmerischer Erfolg: Chancen vor der Konkurrenz erkennen
- Transformationskompetenz: Wandel als Gestaltungsraum begreifen
Die Zukunftsdenkenwerkstatt:
Impuls: Wie Futures Thinking dabei hilft, Welt, Raum und Zeit neu zu denken – von persönlicher Entwicklung bis hin zu gesellschaftlichen Herausforderungen.
Drei Werkbänke für Ihre Zukunftsgestaltung:
Rohmaterial – Systematische Recherche von Signalen, Trends und Treibern der Veränderung
Bausatz – Erprobtes Zukunftsstory-Template für überzeugende Narrative
Feinschliff – Maßnahmen für die gewünschte Zukunft beschließen
Das Ergebnis: Konkrete Werkzeuge und Methoden, um Zukunft nicht nur zu antizipieren, sondern aktiv mitzugestalten – für mehr strategische Klarheit und Handlungsfähigkeit in einer komplexen Welt.
(120 Minuten: Impulsvortrag plus Workshop)
„Games in digitalen Welten“
Prof. Dr. Linda Breitlauch;
Vortrag
Digitale Spiele sind längst mehr als Unterhaltung – sie sind interaktive Möglichkeitsräume, in denen gesellschaftliche Themen verhandelt, alternative Zukünfte entworfen und komplexe Zusammenhänge erfahrbar gemacht werden. Der Vortrag eröffnet einen gestalterischen Blick auf Game Design als kulturelle Praxis an der Schnittstelle von Technologie, Kommunikation und Weltgestaltung. Wie lassen sich Räume, Welten oder Zeitalter spielerisch codieren?
Ausgehend von konkreten Projekten – etwa im Bereich Serious Games oder der Integration Künstlicher Intelligenz in narrative Systeme – zeigt der Vortrag, wie digitale Spielwelten konzipiert werden, die gesellschaftlich relevante Themen verhandeln: vom Altern über Nachhaltigkeit bis zu ethischen Fragestellungen in der Mensch-Maschine-Interaktion. Besondere Aufmerksamkeit gilt dabei der Frage, wie Gestaltung nicht nur auf technologische Entwicklungen reagiert, sondern diese auch kritisch reflektiert und sinnstiftend formt.
Der Beitrag richtet sich an jene, die sich für Zukunftsfragen im digitalen Raum interessieren, und lädt zur Diskussion darüber ein, wie wir Welten in interaktiven Medien denken und gestalten können.
„Gewaltfreie Kommunikation: ein Crashkurs“
Oliver Klee;
Workshop
Die Gewaltfreie Kommunikation (GfK) nach Marshall B. Rosenberg ist sowohl eine Herangehensweise an Kommunikation als auch eine Lebenseinstellung. Sie kann dabei helfen, mehr empathische Verbindung zu anderen Menschen zu spüren, Konflikte zu lösen, die eigenen Bedürfnisse besser zu erfüllen und generell glücklicher zu werden. Sie ist für den privaten Bereich, für den Beruf und fürs Ehrenamt anwendbar und hilfreich.
Bei diesem Workshop lernt ihr die Begriffe und Grundkonzepte der GfK soweit kennen, dass ihr euch danach sowohl auf Partys darüber unterhalten könnt als auch eine informierte Entscheidung treffen könnt, ob ihr Lust habt, euch damit weiter zu beschäftigen. Und hoffentlich begeistert euch der Workshop für die GfK. :-)
Vorkenntnisse sind nicht erforderlich, schaden aber auch nicht.
(150 Minuten)
„Gymnastik“
Oliver Klee;
Workshop
Oli macht morgens zum Wachwerden etwas Gymnastik. Wer Lust hat mitzumachen, ist herzlich eingeladen!
Ihr braucht bequeme Klamotten und – falls ihr nicht gerne Übungen direkt auf dem Boden macht – eine dünne Yoga- oder Gymnastikmatte.
„Hypnolinguistik: Sprachliche Konstruktion von Trance im Kontext suggestiver Kommunikation“
Frauke Niehues;
Vortrag
Sprache als Medium zur Induktion veränderter Bewusstseinszustände ist Gegenstand dieses interaktiven Vortrags. Nach einer exemplarischen Tranceinduktion erläutere ich die sprachlichen Mittel und kommunikativen Muster, die zur Entstehung hypnotischer Phänomene beitragen.
Diese Phänomene finden sich nicht nur in der klinischen Hypnose, sondern – subtil und oft unbemerkt – auch in alltäglicher Kommunikation. Der Vortrag verbindet erlebte Praxis mit theoretischer Reflexion und lädt dazu ein, Sprache als feinsinniges Instrument der Bewusstseinsmodulation zu verstehen.
„Imaginierte Geographien: Osmanische Reisende in Europa“
Univ.-Prof. Dr. Petr Kucera;
Vortrag
Osmanische Gesandte, Kaufleute und Reiselustige gab es in Europa schon seit der Entstehung des Osmanischen Reiches. Doch erst ab dem 19. Jahrhundert kann man von der Entstehung eines eigenständigen Genres der „Europa-Reiseberichte“ sprechen. Fasziniert vom technologischen Fortschritt Europas, begaben sich immer mehr Osmanen auf die Reise in das „Kontinent der Zukunft“ und berichteten ihren Lesern in Istanbul, Izmir oder Bursa mit Leidenschaft und Dringlichkeit, was sie dort gesehen und gelernt haben. Es war, glaubten viele, für das Osmanische Reiche überlebenswichtig, Europa bis ins kleinste Detail kennenzulernen, sich ihr Wissen anzueignen und auf ihr zivilisatorisches Niveau hochzusteigen. Der Vortrag geht der Frage nach, wie Reisende aus Istanbul von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis zum Anfang der Ersten Weltkrieges Europa „entdeckt“ haben, wie sich ihre Wahrnehmung der „Heimat“ dadurch verändert hat und wie sie dabei eine neue, imaginierte Geographie der Welt entwickelt haben.
„Lernen in virtuellen Welten“
Dr. Christian Scharinger;
Workshop
Virtual Reality (VR) ermöglicht immersive Lernerfahrungen. Der Besuch von exotischen Orten ist ebenso möglich wie eine Reise in vergangene Zeiten. Unsichtbares kann sichtbar gemacht werden, manuelle Fertigkeiten können in einer kontrollierten, sicheren Umgebung trainiert werden. Jedoch stellt sich die Frage, ob VR-Lernumgebungen jenseits eines initialen „Wow“-Effektes einen messbaren Mehrwert für den Wissenserwerb haben und welche Faktoren dabei eine Rolle spielen. Im Workshop können ausgewählte VR-Umgebungen praktisch erlebt werden.
„Lernen in virtuellen Welten“
Dr. Christian Scharinger;
Vortrag
Virtual Reality (VR) ermöglicht immersive Lernerfahrungen. Der Besuch von exotischen Orten ist ebenso möglich wie eine Reise in vergangene Zeiten. Unsichtbares kann sichtbar gemacht werden, manuelle Fertigkeiten können in einer kontrollierten, sicheren Umgebung trainiert werden. Jedoch stellt sich die Frage, ob VR-Lernumgebungen jenseits eines initialen „Wow“-Effektes einen messbaren Mehrwert für den Wissenserwerb haben und welche Faktoren dabei eine Rolle spielen. Der Vortrag betrachtet VR-Lernumgebungen aus einer kognitionspsychologischen Perspektive.
„Lernstrategien für Hoch- und Höchstbegabte“
Dr. Eva Meister;
Workshop
Du suchst nach Wegen, dein Potenzial in einem berufsbegleitenden Studium oder einem Zertifikatskurs voll zu entfalten? In diesem Workshop lernst du effektive Lernstrategien kennen, die speziell auf die Bedürfnisse besonders Begabter zugeschnitten sind.
Der Workshop zeigt dir Wege auf, wie du typische Herausforderungen wie überhöhte Ansprüche an dich selbst, mangelnde Selbststeuerung oder Langeweile im Lernprozess erkennst – und ihnen mit passenden Strategien begegnest.
Geleitet wird der Workshop von einer außergewöhnlich vielseitigen Akademikerin mit sieben Hochschulabschlüssen – darunter ein Master der Harvard University. Sie teilt nicht nur ihr fundiertes Wissen, sondern schafft auch Raum für Austausch und Vernetzung unter Gleichgesinnten. Nutze die Gelegenheit, um neue Impulse zu gewinnen und deine Lernprozesse nachhaltig zu optimieren.
(150 Minuten)
„Nachhaltigkeit in der Luftfahrt“
Jutta Ziemen, MBA (Concordia University);
Vortrag
Nachhaltig fliegen? Alles Greenwashing! Oder doch nicht? Wie den Raum überwinden – heute, bald oder in fernerer Zukunft?
Was bedeutet (Nicht-)Fliegen überhaupt? Und was hat das Ganze mit Krieg und Frieden zu tun? Kann (Nicht-)Fliegen die Welt retten?
Nachhaltige Treibstoffe, Elektro oder Wasserstoff, CO2- und Nicht-CO2-Auswirkungen auf das Klima, Streckenplanung, Veränderungen an Flugzeugen, Flug-Scham, Intermodalität, Kompensation, Carbon Leakage – das meiste werden wir nur anreißen können, aber dann habt ihr zumindest schon mal davon gehört. Sprechen wir drüber!
Achtung: Die Folien sind in englischer Sprache und haben starken Bezug zu Lufthansa.
„Navigation im Finanz-Multiversum: WELT-Diversifikation, ZEIT-Turbo, RAUM-Fallen und wie man ihnen entkommt“
Jens Kergaßner;
Vortrag
Geldanlage fühlt sich oft an wie Science-Fiction: Buzzwords schwirren durch den RAUM, Charts rasen durch die ZEIT, und die WELT der Indizes scheint endlos. Dieser Vortrag nimmt Menschen mit, welche die Börse bislang als verwirrendes Expertenspiel sahen oder sich fragen, warum scheinbar jeder zweite Podcast neue ETF-Tipps ausruft. Wir kartieren die globale Marktkapitalisierung, räumen mit dem deutschen Home Bias auf, zeigen, warum „nicht alle Eier in einen Korb“ mehr ist als ein Sprichwort, vergleichen physische und synthetische ETFs, demonstrieren den Zeitraffer des Zinseszinses und enthüllen das Sequenzrisiko, das Rentenpläne rettet oder ruiniert. Das Format richtet sich ausdrücklich an alle, die Geldanlage bisher vertagt haben oder sich in einer Welt voller widersprüchlicher Finanz-Ratschläge Orientierung wünschen.
„Neue Zeiten und eine vernetzte Welt – Wie der Bevölkerungsschutz funktioniert und wie deine Antwort aussehen könnte“
Thorsten Janiszewski, M.Sc.;
Vortrag
Angriffe auf Datenleitungen, Stromausfälle oder Pandemien – Die letzten Jahre haben gezeigt, wie anfällig unsere Welt für Störfaktoren ist. Wenn die digitale Vernetzung, die internationalen Stromnetze oder nur das Bezahlsystem für Tage oder nur Stunden gestört sind, treibt es bereits viele Menschen in die Verzweiflung. Die staatlichen Hilfssysteme haben nur begrenzte Kapazitäten, sodass nicht jeder von uns die Hilfe in Anspruch nehmen kann. Ob der private Bunkerbau, der komplette Verzicht auf ausfallanfällige Infrastruktur oder vielleicht doch die heimische Vorratshaltung Lösungen sind, möchte ich gerne in meinem Vortrag darstellen. In diesem Zusammenhang werde ich Denkanstöße geben, wie das eigene Leben ein bisschen resilienter gegen Ausfälle gestalte werden kann oder ich mich situationsgerecht vorbereite. Vielleicht finden wir als Gesellschaft gemeinsam einen Weg resilienter zu werden!
„Philosophie der Quantenmechanik zwischen Spekulation und Realismus“
PD Dr. Matthias Egg;
Vortrag
Es gibt wohl keine wissenschaftliche Theorie, die unser Verständnis der Wirklichkeit so fundamental in Frage gestellt hat wie die Quantenmechanik. Im Vortrag werde ich anhand des Gedankenexperiments von Schrödingers Katze das grundlegende Problem und die wichtigsten Vorschläge zu seiner Lösung darstellen. Dabei zeigt sich eine erkenntnistheoretische Spannung zwischen dem Wunsch, eine umfassende Weltbeschreibung zu formulieren und dem Anspruch, nichts zu postulieren, was sich nicht empirisch überprüfen lässt. Der Umgang mit dieser Spannung schärft unser Verständnis für den Realitätsbezug wissenschaftlicher Theorien.
„Professional use of colour for accurate and accessible science graphics“
Fabio Crameri;
Vortrag
Scientific visualisation enhances our understanding of the world’s beauty and complexity. Despite its widespread use, it’s rarely part of a university’s curricula and often misused. Misuse can exclude readers or mislead them.
The study of human colour perception is extensive but creating accessible and accurate scientific visualisation with colour has become easy. All necessary aspects are understood, and tools exist.
This lecture introduces basic colour knowledge for visualising data, from simple bar plots to complex cross-disciplinary maps. Pioneering science-proof colour palettes and gradients are available freely and prebuilt into software. I introduce the latest Scientific colour maps (www.fabiocrameri.ch/colourmaps/) and its various palette and gradient types.
After this lecture, you’ll understand the basics of colour use and I hope you’ll become an advocate for ensuring that we accurately show insightful scientific results to everyone.
„Raum, Zeit, Quanten: In der Welt oder im Kopf?“
Prof. Dr. Reiner Kree;
Vortrag
Viele Leute halten Raum und Zeit für unsere grundlegendsten Erfahrungskategorien; andere finden, dass sie nichts als abstrakte Hilfsmittel sind, mit denen wir uns in einer Wirklichkeit zurecht finden, zu der wir eben keinen besseren Zugang haben. Diese naturphilosophische Diskussion ist seit der antiken, griechischen Philosophie dokumentiert und erlebt gerade heute in der Physik wieder eine Renaissance. Das liegt daran, dass unsere besten Vorstellungen über die Raumzeit (Allgemeine Relativitätstheorie) und über Materie (Quantenphysik) nicht zusammenpassen. Der Vortrag diskutiert dieses Problem in (hoffentlich) allgemein verständlicher Form. Außerdem demonstriert er, wie kurz der Weg von abstrakten physikalischen Theorien zu profitablen technischen Anwendungen sein kann.
„Schlafen (un)natürlich!“
Gordon Feld;
Workshop
In diesem Workshop nähern wir uns (idealerweise nach dem Hören des dazugehörenden Vortrags) der Frage, wie natürlich der Schlaf heute ist. Waren Menschen früher insbesondere auf das Sonnenlicht angewiesen, hat die Glühbirne die Möglichkeiten der Menschen zum Aktivsein massiv ausgeweitet und so den Schlaf transformiert. In Kleingruppen widmen wir uns verschiedenen Themen: 1. Schlaf-Enhancement (kann man den natürlichen Schlaf besser machen), 2. Einfluss von Technologie auf Schlaf (Tageslicht vs. künstliches Licht). 3. Schlaf in der Vorindustriellen Zeit (Narrative vs. Wirklichkeit), 4. Schlaf in der Kunst (Darstellung/Realität). Anhand von leitenden Fragen, werden sich die Kleingruppen ein Bild der Themen machen und dann in die Projektarbeit einsteigen. Ziel des Workshops ist die Entwicklung von kurz- oder langfristigeren Projekten, die die Teilnehmer:innen idealerweise über den Workshop hinaus begleiten. Am Ende kommt die Gruppe zusammen, um sich über die Ergebnisse auszutauschen.
„Sudoku-Workshop“
Erik Krämer;
Workshop
M Erik Krämer betreibt eine Rätselagentur und einen Quizfragenservice. In diesem Workshop führt er euch in die Welt der Sudokus ein. Er zeigt euch verschiedene Strategien zur Lösung der beliebten Zahlenrätsel.
„Täuschend echt? Strategien und Entlarvung von Kunstfälschungen“
Prof. Dr. Henry Keazor;
Vortrag
Kunstfälschungen sind eine Art zeitliche Flaschenpost, da sie auf die Wahrnehmung eines Künstlers/einer Künstlerin zu einer bestimmten Zeit reagieren: Indem die Kunstfälschung überzeugen möchte, erscheint in ihr das als jeweils Typisch empfundene – fast wie bei einer Karikatur – geradezu übertrieben deutlich. Daher erscheinen uns frühere Kunstfälschungen heute oft wenig überzeugend. Wir müssen uns selbst jedoch die Frage stellen, ob es nicht aktuell auch Fälscher gibt, die uns täuschen und die wir nur nicht erkennen, weil sie uns eben genau das zeigen, was wir zu sehen erwarten. "Zeit" ist auch insofern eine relevante Kategorie für die Entlarvung von Kunstfälschungen, als bei technischen Untersuchungen zuweilen Substanzen in einem fraglichen Werk entdeckt werden, die es zur angeblichen Entstehungszeit des Werkes noch gar nicht gab. Auch "Raum" und "Welt" spielen für Fälschungen eine Rolle. Gemeinsam mit einem Team erforsche ich diese Zusammenhänge aktuell im Rahmen eines Forschungsprojektes, in das im Vortrag Einblick gegeben wird.
„Tempel für die Ewigkeit: Die Millionenjahrhäuser in Theben-West“
Dr. Carola Vogel;
Vortrag
Im Zentrum des Vortrags stehen die sogenannten „Millionenjahrhäuser“ – Tempelanlagen, die die altägyptischen Könige vor allem im Neuen Reich (ca. 1539-1077 v. Chr.) in Theben-West errichten ließen. Ursprünglich als reine Totentempel missverstanden, zeigt ihre architektonische Gestaltung, bildliche Ausstattung und schriftliche Überlieferung, dass sie weit mehr waren: Zentren königlicher Selbstdarstellung, Schauplätze kultischer Handlungen, feste Bestandteile des religiösen Festkalenders und, nicht zuletzt, bedeutende ökonomische Betriebe.
Die ägyptische Bezeichnung „Haus der Millionen von Jahren“ taucht bereits in der 12. Dynastie auf und bleibt bis in die Zeit Alexanders des Großen in Gebrauch. Anhand archäologischer, ikonografischer und textlicher Zeugnisse wird untersucht, wie diese Bauten als Schnittstellen von Welt, Zeit und Raum funktionierten – als Orte, an denen die göttliche Legitimation des Königs über Generationen hinweg immer wieder neu verankert wurde.
„The Hijacked Monomyth or How Racism Structures Collective Imaginaries“
Radmila Mladenova;
Vortrag
The talk makes a case for adopting a structuralist approach in racism-critical analyses of narratives. It proposes a novel analytical model, based on Joseph Campbell's monomyth (the hero's journey), and showcases the model’s utility in the context of antigypsyism. Taking key examples from (children's) literature and (silent) film, the author offers an exemplary application of the model and is thus able to crack the narrative code of antigypsyism, explaining how and why 'gypsy' figures and their netherworld have been used as narrative devices for (re)shaping and inculcating normative notions of class, 'race', gender, sexuality, nationality or homeland. The usefulness of the proposed analytical model is, in fact, twofold: on the one hand, it provides verifiable criteria for identifying problematic (racist) fictional storyworlds; on the other hand, it has the potential to revive the question of universality in literary studies, and the humanities in general.
„Theologie trifft Physik – Gemeinsamkeiten und Unterschiede für einen gesellschaftlichen Diskurs zugänglich machen“
Olaf Pütz;
Vortrag
Dieser Vortrag beginnt mit der Betrachtung der Ausgangspunkte von Theologie und Physik in Wissenschaft und Forschung. Diese Gedankenreise nähert sich über persönliche Erfahrungen des Referenten aus Physik und Theologie zum ersten Fokus: der Skizzierung charakteristischer Arbeitsweisen beider Professionen. Während die Naturwissenschaften sich auf empirische Beobachtung und experimentelle Überprüfung stützen, um objektive Erkenntnisse zu gewinnen, sucht die Theologie nach Wahrheit durch interpretative Methoden und philosophische Reflexionen. Welcher dieser beiden Wege zur Erkenntnis ist der richtige? Können sich Vertreter: innen dieser beiden unterschiedlichen Positionen miteinander verständigen und Argumente wechselseitig kritisch reflektieren?
Die aufgezeigten Differenzen und Ähnlichkeiten bilden die Grundlage für einen erweiterten Diskurs über grundsätzliche Kriterien in der Wissenschaftskommunikation. Wie kann das Vertrauen in “die“ Wissenschaften wieder hergestellt werden? Die Gedankenreise endet mit der Transformationsfrage: Wie können wir als Gesellschaft sowohl auf individueller als auch globaler Ebene wieder in einen konstruktiven Dialog treten und eine Brücke zwischen unterschiedlichen Denkweisen und Erkenntnismethoden schlagen?
„Transkulturalität – Eine Welt der Mischungen“
Prof. Dr. Wolfgang Welsch;
Vortrag
Der Vortrag macht deutlich, dass Transkulturalität keineswegs nur ein Merkmal der Gegenwart ist, sondern de facto seit jeher den Schnitt der Kulturen bestimmt hat. Dies wird an Beispielen der Künste quer durch die Länder und Kontinente demonstriert.
Exempel sind die ägyptischen Ursprünge der griechischen Bildhauerei, die griechisch-römische Inspiration der ostasiatischen Buddha-Darstellungen, die Übertragung von Bizets Carmen nach Südafrika, Dürers Verbindung mit Venedig, die genetische und kulturelle Transformation Europas durch Migranten aus dem Nahen Osten, eine zeitgenössische Allianz zwischen Death Metal und Buddhismus, die nationale Wertschätzung des transnationalen Cloud Gate Dance Theater in Taiwan und schließlich die Transkulturalität unserer Speisezettel.
Der Blick in die geschichtliche Vielfalt transkultureller Mischungen ermutigt uns, auch heute auf Transkulturalität zu setzen. Die Probleme der Gegenwart werden sich nicht national, sondern nur transkulturell lösen lassen.
„Überwindung der Tragödie – Spieltheorie in Welt, Zeit und Raum der Regulierung“
Dr. Artus Ph. Rosenbusch;
Vortrag
Regulierung vs. Markt wirkt wie eine Glaubensfrage: 🟡Liberalismus vs. 🟢Interventionismus, mal en vogue, mal tabu – getrieben von Trends, Moden und Stimmung zwischen Zeitgeist und Weltraum.
♟️ Kann Spieltheorie helfen?
Tatsächlich sind Wertekonflikte schwierig. Und leider wird es oft absurd, wenn Ökonomen Spieltheorie betreiben. Da wird dann z.B. unterstellt, handelnde Akteure seien "rationale Agenten". 🤣 lol 🤣
Und doch ist es so, dass bestimmte Mechanismen ohne Eingriff fast zwangsläufig in Katastrophen münden. Wer hier auf unsichtbare Hände vertraut, ignoriert Welt und strategische Räume ebenso, wie diejenigen, die Märkte prinzipiell ablehnen.
Um die Welt besser zu verstehen, benennen zu können, wann es Zeit ist, zu intervenieren, und wann es Zeit ist, den Leuten Freiräume zu lassen, betrachten wir Standardbeispiele, und weniger bekannte Beispiele aus meiner Diss.
Wenn die Realität nachher Grenzfälle hat, über die sich streiten lässt, so kann es doch nicht schaden, sich wenigstens auf kleinste gemeinsame Nenner zu einigen ... oder?
„Vermessung im Wandel der Zeit“
Dr. Eva Börgens;
Vortrag
Was haben die Bibel, Carl Friedrich Gauß und ein Smartphone gemeinsam? In allen steckt ein Vermesser.
Schon die Bibel erwähnt die Landvermesser in der Antike. So musste jedes Jahr nach der Nilflut in Ägypten das Land neu vermessen und aufgeteilt werden. Trotz der nur begrenzt zur Verfügungen stehenden Technik konnten die Vermesser schon erstaunliche Leistungen vollbringen wie die Bestimmung des Erdumfangs durch Eratostenes. Mit der Neuzeit begann die Phase der großen Landesvermessungen, unter anderem von Gauß. Im 20. Jahrhundert dann der Aufbruch in den Weltraum mit moderner Satellitentechnik ohne die kein Smartphone wüsste wo es ist, und damit auch das Menschlein nicht, das das Gerät hält. Neben der alltäglichen Navigation brauchen wir die Vermessung aber auch zur Beobachtung des Klimawandels.
In diesem Vortrag will ich euch die Geschichte der Vermessung erzählen, mit Einblicken wie es funktioniert und warum es gesellschaftlich so wichtig ist.
„Von der Physik der Raumzeit zur menschlichen Erfahrung von Raum und Zeit“
Thomas Sattig;
Vortrag
Die Entwicklung der Physik von Raum und Zeit ist eine Geschichte der Entfremdung. Wir stehen heute vor einer tiefen Kluft zwischen der Art und Weise, wie Menschen Raum und Zeit subjektiv erleben, und der Art und Weise, wie Raum und Zeit in der zeitgenössischen Physik verstanden werden. In der Welt der menschlichen Erfahrung sind Raum und Zeit sehr verschieden: der Raum organisiert die Dinge auf statische Weise, während die Zeit die Dinge auf dynamische Weise organisiert. In der Welt der zeitgenössischen Physik hingegen sind sich Raum und Zeit sehr ähnlich: Raum und Zeit bilden Aspekte einer einzigen Raumzeit, die alle Dinge auf statische Weise organisiert. Die zeitgenössische Philosophie hat die bedeutende Aufgabe, die Kluft zwischen der Physik der Raumzeit und der menschlichen Erfahrung von Raum und Zeit zu überwinden. In diesem Vortrag soll die Kluft beschrieben und ein Pfad der Versöhnung skizziert werden.
„Warum schlafen wir?“
Gordon Feld;
Vortrag
Was passiert, wenn wir schlafen? Diese faszinierende Frage hat in den letzten zwei Jahrzehnten erhebliche Forschungsbemühungen angeregt und dadurch neue spannende Antworten erzeugt. Obwohl der Schlaf schon seit der Antike Philosoph:innen und auch später immer wieder Wissenschafler:innen verschiedenster Disziplinen beschäftigt hat, konnten viele seiner Geheimnisse bis heute nicht gelüftet werden. In meinem Vortrag gebe ich eine Übersicht über das Phänomen Schlaf. Dabei erkläre ich im Detail, welche Methoden verwendet werden, um Schlaf zu quantifizieren. Ich werde auch den Zusammenhang von Tageszeit und Schlaf besprechen und warum manche Menschen eher Eulen und andere eher Lerchen sind. Ich werde auch über die verschiedenen Funktionen des Schlafs sprechen und insbesondere über seinen Beitrag zu den erstaunlichen kognitiven Leistungen zu denen der Mensch fähig ist. Zuletzt werde ich zeigen, dass der Schlaf auch für die psychische Gesundheit eine entscheidende Rolle spielt.
„Was uns die Teleskope der neusten Generation verraten“
Kathrin Altwegg;
Vortrag
Die meisten von uns haben schon fantastische Bilder vom James Webb Teleskop gesehen und an Hubble Teleskop Bilder haben wir uns schon längst gewöhnt. Diese Bilder sind aber nicht nur einfach schön, sondern sie verraten uns sehr viel über die Geschichte unseres Universums. Zusammen mit andern sehr erfolgreichen Weltraummissionen wie der europäischen Planck Mission oder mit Gaia, die unsere Galaxie vermisst, lernen wir ständig dazu. Wir müssen veraltete Hypothesen begraben, unsere Ansichten ändern und werden vor neue Herausforderungen gestellt. Im Vortrag werde ich zeigen, was sich in der Astronomie in den letzten paar Jahren getan hat, wo wir Fortschritte gemacht haben, aber auch wo uns noch das Verständnis fehlt.
„Weibliche (Frei-)Räume – Frauenkörper und das Diaphragma in den 1970er und 80er-Jahren“
Sophie Weiss;
Vortrag
Durch die Untersuchung des Diaphragmas in seiner Anwendung als Verhütungsmittel, gestützt durch die analytische Arbeit mit den Frauenratgebern, kann das Körperwissen und die Körperwahrnehmung der Frauen der Frauengesundheitsbewegung herausgearbeitet werden. Wesentlich ist dabei die Selbsthilfe in den Frauengesundheitszentren, die feministischen Frauen den Zugang zu ihrem Körper durch das Diaphragma in der Praxis der Selbstuntersuchung ermöglichten.
„Wirklichkeit als Gleichung: Leben wir in einem mathematischen Universum?“
Erik Bertram;
Vortrag
Ist unser Universum eine mathematische Struktur? Die Naturgesetze lassen sich erstaunlich präzise in Formeln und Gleichungen ausdrücken, doch warum ist das so? In diesem Vortrag zeige ich anhand faszinierender Beispiele aus Kosmologie und theoretischer Physik, wie tief die Mathematik in den Grundbausteinen der Wirklichkeit verwurzelt ist. Gemeinsam begeben wir uns auf eine Reise von den fundamentalen Naturkonstanten bis zu den Strukturen des Kosmos und stellen uns die Frage, ob die Mathematik nur ein Werkzeug ist, um die Welt zu beschreiben, oder ob sie die Welt in Wahrheit selbst ist!
„Zeitlos an die Zeit gebunden. Einblicke zu Feminismus in Theologie und Kirche“
Sarah Döbler;
Vortrag
Welchen Platz besitzen und dürfen Frauen* im patriarchalen System von Theologie und Kirche nehmen? Welche Entwicklungen und Rückschritte lagen und liegen auf ihren Weg? Diesen und weiteren Fragen widmet sich der Vortrag – ein Mut machender Blick hinter verstaubte Talare, Theologien und Kirchenbänke.
„Zeit und Raum in der Welt des Paartanzes“
Dr. Artus Ph. Rosenbusch;
Workshop
Zeit und Raum:
geben, (sich) nehmen, vertanzen.
Anhand von typischen choreografischen Elementen aus Rumba, Zouk/Lambada und, wenn die Zeit reicht, Samba nehmen wir unter die Lupe, wie Leader "Raum" sowohl in Raum (Platz) als auch in der Zeit (Timing) strukturieren und kreieren können, innerhalb derer sowohl sie selbst als auch ihre Follower Bewegungen füllen, genießen und ausdrücken können.
Ziel ist in erster Linie ein gelungenes, sicheres Partnering in der Connection in diesen Momenten. Daraus darf resultieren, dass Tänzer sich öffnen, gemeinsam atmen, und Gänsehaut bei Tänzern und Zuschauern entsteht.
Vorkenntnisse sind nicht erforderlich, ich gebe mir Mühe, dass alle Inhalte auf verschiedenen Detail-Tiefen und Nuancierungsgraden gut funktionieren und interessant sind.
WICHTIG
- Keiner muss hier toll aussehen, oder irgendetwas darstellen ... es geht ums Lernen, Ausprobieren, nicht ums Performen.
- Berührungsängste, Judging & Schamgefühle also gern draußen lassen. 🫶🏼