„10 Antworten auf die 10 großen Fragen der Polyamorie“
Dr. Stefan F. Ossmann;
Vortrag
Polyamorie – ein (vermeintlich) neues Thema, das seit 15 Jahren die Wissenschaft beschäftigt, und an dem man auch medial nicht mehr verbeikommt. Worum geht es da eigentlich? Warum ist die Definition „eine konsensuale Beziehung zwischen mehr als zwei Personen, basierend auf emotionaler Liebe und intimen Praktiken über einen längeren Zeitraum hinweg“ so sperrig, aber trotzdem notwendig? Wie unterscheidet sich Polyamorie von offenen Beziehungen, und wie grenzt sie sich von Polygamie ab? Wie sieht eine typische Poly-Beziehung aus? Welche Implikationen hat diese Beziehungs- und Sexualitätsform für die Gesellschaft, aber auch für den Staat? Was beschäftigt Personen, die in polyamorösen Beziehungen sind? Warum ist das alles so kompliziert? Und wie viele Fragen kommen noch?
Die gute Nachricht: Es gibt Antworten. Aus sozialwissenschaftlicher Perspektive auf der Basis empirischer Daten, konkret narrativ-biographischen Interviews und einer umfassenden Medienanalyse. Und die werde ich gerne auf der Mind-Akademie 2025 vorstellen und mit Ihnen/euch diskutieren!
„3D Lasernanodrucken: Ein Konverter von der digitalen Welt in die reale Welt“
Martin Wegener;
Vortrag
Der Vortrag gibt eine Einführung in die Technologie des 3D Lasernanodruckens und seine Anwendungen in Wissenschaft und Praxis. Weiterhin beschreibt der Vortrag den Stand der Technologie und seine künftigen Perspektiven.
„Antike Philosophie: Wer, Wo Wie?“
Matthew Chaldekas;
Vortrag
Die Philosophie entstand bekanntermaßen in der griechischen Antike und erreichte bereits einen ersten Höhepunkt in der Akademie Platons, dem Namensvetter der Mind-Akademie. Mit Hinblick auf das Leitthema “Welt|Zeit|Raum” bietet es sich an, die Rahmenbedingungen der antiken Philosophie unter die Lupe zu nehmen. In diesem Sinne wird auf drei zentrale Fragen eingegangen:
Wer konnte eine/r Philosoph:in werden? Waren es hauptsächlich alte weiße Männer oder gab es auch Philosoph:innen, die der gesellschaftlich normativen Erwartungen nicht entsprachen?
Wo fand die Philosophie statt? War es wie heute vor allem eine Beschäftigung im Elfenbeinturm oder spielte die Philosophie auch eine Rolle in der übrigen Welt?
Wie lebt man philosophisch? Was hatte die antike Philosophie mit dem Alltag des normalen Bürgers zu tun? Was können wir heute noch davon lernen?
„Arbeit und Zeitgestaltung“
Dr. Martin Braun;
Vortrag
Arbeit und Zeit sind zwei zentrale Gestaltungsgrößen des modernen Alltags. Eine ausgewogene Zeitgestaltung unter Berücksichtigung biologischer Eigenzeiten (d. h. endogene Rhythmen) und der Umwelteinflüsse (d. h. exogene Rhythmen) ist Grundlage für menschliche Leistungsfähigkeit und Gesundheit. Während der gesamten Evolution richtete die Menschheit ihr Leben nach natürlichen Rhythmen aus. Bis in das 19. Jahrhundert hinein strukturierten Tag-Nacht-Zyklen den Arbeitstag der Menschen. Die zeitliche Tagesstruktur orientierte sich an den zu bewältigenden Aufgaben. Die technischen und organisatorischen Neuerungen der Industrialisierung zu Beginn des 19. Jahrhunderts (z. B. Kunstlicht) schufen Voraussetzungen für eine Loslösung des Menschen von natürlichen Zeitrhythmen. Im Vortrag werden das Zeitempfinden und die Auswirkung der industriellen Zeitwirtschaft erörtert und Dimensionen der sog. Zeithygiene aufgezeigt. Am Beispiel der Einwohner von Okinawa wird ein gesundes Zeitverständnis erörtert: Ein präsenter Lebensstil erhöht das Erinnerungsvermögen, weshalb die (Lebens-)Zeit nicht nur länger, sondern auch intensiver erlebt wird.
„Bad News are Good News? Wie Medien unser Weltbild prägen“
Prof. Dr. Rainer Nübel;
Vortrag
Medien vermitteln uns Menschen die Welt, liefern verschiedene Konstruktionen von Realität und möglichen Zukünften. Zudem prägen sie teilweise unsere Meinungsbildung. Die Digitalisierung hat sie unabhängig von Raum und Zeit werden lassen. Wie setzen analoge und digitale Medien Themen? Was machen sie mit den Menschen – und was die Menschen mit ihnen? Welche Macht haben sie, und wie ohnmächtig sind sie gleichzeitig? Und überhaupt: Was hat das alles damit zu tun, dass wir die Welt und die Zeiten meist schlechter sehen, als sie tatsächlich sind?
Fragen über Fragen. Wir haben 60 Minuten Zeit, dem kritisch-konstruktiven Austausch über die Medien-Welt einen Raum zu geben.
„Bedürfnisorientierte Sportentwicklungsplanung am Puls der Zeit“
Prof. Dr. Daniel Kraft;
Vortrag
Sportliche Aktivitäten und die räumlichen Bedingungen stehen in wechselseitiger Abhängigkeit zueinander. Ohne Raum keine Bewegung – ohne Bewegung keine Raumaneignung. Insgesamt ist zu konstatieren, dass der öffentliche Raum immer knapper wird und das Sportstättenangebot nur selten den steigenden Einwohnerzahlen angepasst wird. Häufig kommt hinzu, dass vorhandene Sportflächen zugunsten des Wohnungsbaus aufgegeben werden.
Es ist unumgänglich den Gedanken der Funktionstrennung aufzuheben. „Sport in der Mitte der Gesellschaft“ muss sich auch städtebaulich zeigen. Eine integrierte, nachhaltige und somit zukunftsfähige Stadtentwicklung benötigt bedarfsgerechte, wohnungsnahe Sport- und Bewegungsmöglichkeiten für alle Bevölkerungsgruppen.
Es ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, Sport und Bewegung in den öffentlichen Raum zu integrieren. Hierfür eignen sich insbesondere Grünflächen und Parkanlagen – diese werden immer mehr von informellen Gruppen, aber auch im Rahmen von organisierten „Sport im Park“-Angeboten genutzt. Aufgrund der immer knapper werdenden Freiflächen sind multifunktionale Nutzungen erstrebenswert, die idealerweise in kreativen und innovativen Partnerschaften und Kooperationen bespielt werden.
„Das Pierre-Auger-Observatorium in Argentinien - Suche nach dem Ursprung extragalaktischer Teilchen“
Prof. Dr. Frank Schröder;
Vortrag
Das Pierre-Auger-Observatorium in Argentinien ist ein weltweit einzigartiges Messfeld für kosmische Teilchen. 1660 Detektoren sind über eine riesige Fläche von 3000 km² in der Pampa Amarilla der Provinz Mendoza verteilt, um einer jahrhundertalten Frage auf dem Grund zu gehen: dem Ursprung der kosmischen Strahlung. Diese Strahlung besteht aus Atomkernen, die auf natürliche Weise von noch unbekannten Quellen im Universum auf Energien weit jenseits der Möglichkeiten irdischer Technologie beschleunigt werden. Woher kommen diese kosmischen Teilchen und können wir von ihnen etwas über die Physik bei extremen Energien lernen?
„Der Blick aus dem All – Forschung zu Prozessen globaler Urbanisierung“
Hannes Taubenböck;
Vortrag
Die größte Wanderungsbewegung, die die Menschheit jemals vollzogen hat, ist in vollem Gange. Dabei führt der Bevölkerungsstrom vom Land in die Städte. Obwohl sich die Menschheit im Informationszeitalter befindet, existieren große Wissenslücken hinsichtlich urbaner Phänomene. Mit Fernerkundungsdaten aus dem All können unterschiedliche Dynamiken, Dimensionen und Strukturen physischer Transformationsprozesse auf unserem Planeten anschaulich dokumentiert werden. In Kombination mit anderen Datensätzen (z.B. aus sozialen Netzwerken) im Sinne von Big Data, können gesellschaftliche Auswirkungen von Urbanisierungsprozessen eruiert werden und Wissenslücken verringert werden.
„Die Welt verbessern, (viel) Zeit investieren, Räume schaffen – Ablauf von Humanitären Minenräumprojekten“
Bastian Winkler;
Vortrag
Nach dem Ende von bewaffneten Konflikten stellen Minen, Blindgänger und andere Munitionsreste häufig über einen langen Zeitraum eine der Hauptschwierigkeiten zur Normalisierung des Lebens in den ehemals umkämpften Gebieten dar. Ihre Beseitigung durch zivile und staatliche Organisationen beansprucht erhebliche finanzielle und personelle Ressourcen. Dabei sind die einzelnen Ansätze, wie dieser Bedrohung zu begegnen ist, höchst unterschiedlich.
Der Vortrag soll erläutern, wie ein Projekt im Rahmen der Humanitären Minen- und Kampfmittelräumung von der Anwerbung und Einsammlung der Geldmittel bis zur konkreten Anwendung im Einsatzgebiet abläuft. Dabei sollen auch sozioökonomische Aspekte von Räumprogrammen und anderen Maßnahmen auf die Gesellschaften der Einsatzländer besprochen werden.
Hinweis: Dies ist keine Wiederholung des bereits auf der MinD-Akademie 2015 und dem Mensa Jahrestreffen 2024 gehaltenen Vortrages über Humanitäre Minenräumung, sondern vertieft einige der dort angesprochenen Aspekte (auch wenn Wiederholungstätern das ein oder andere sicher bekannt vorkommen wird ;-)
„Erforschung der Pyramiden von Giseh mit neuen Methoden“
Christian Grosse;
Vortrag
Die Pyramiden von Giseh wurden in der 4. ägyptischen Königsdynastie ca. 2620 - 2500 v. Chr. erbaut und sind das einzige noch erhaltene Bauwerk der Sieben Weltwunder der Antike. 1979 wurden sie von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt und sie gehören sicherlich zu den weltweit bekanntesten Bauwerken überhaupt. Was macht die Faszination aus und gibt es überhaupt noch neue Erkenntnisse zu den Pyramiden? Der Vortrag fasst die erstaunlichen Fakten zusammen und zeigt, wie wenig tatsächlich über die Baugeschichte und auch das Bauwerk an sich bekannt ist. Ausführlicher werden die Messungen vorgestellt, die das ScanPyramids-Team in den letzten Jahren durchgeführt hat, um den vielen offenen Fragen auf den Grund zu gehen.
„Future Story – Die Zukuftsdenken-Werkstatt“
Jennifer Fritz;
Workshop
In einer Ära beschleunigten Wandels durch Digitalisierung, Klimakrise und geopolitische Umbrüche reichen traditionelle Planungsansätze nicht mehr aus. Futures Thinking bietet systematische Methoden, um mögliche Zukünfte zu erkunden und proaktiv zu gestalten.
Warum das wichtig ist:
- Persönliche Orientierung: Klarheit in unsicheren Zeiten gewinnen
- Berufliche Zukunftsfähigkeit: Adaptive Kompetenzen entwickeln
- Unternehmerischer Erfolg: Chancen vor der Konkurrenz erkennen
- Transformationskompetenz: Wandel als Gestaltungsraum begreifen
Die Zukunftsdenkenwerkstatt:
Impuls: Wie Futures Thinking dabei hilft, Welt, Raum und Zeit neu zu denken – von persönlicher Entwicklung bis hin zu gesellschaftlichen Herausforderungen.
Drei Werkbänke für Ihre Zukunftsgestaltung:
Rohmaterial – Systematische Recherche von Signalen, Trends und Treibern der Veränderung
Bausatz – Erprobtes Zukunftsstory-Template für überzeugende Narrative
Feinschliff – Maßnahmen für die gewünschte Zukunft beschließen
Das Ergebnis: Konkrete Werkzeuge und Methoden, um Zukunft nicht nur zu antizipieren, sondern aktiv mitzugestalten – für mehr strategische Klarheit und Handlungsfähigkeit in einer komplexen Welt.
(120 Minuten: Impulsvortrag plus Workshop)
„Gewaltfreie Kommunikation: ein Crashkurs“
Oliver Klee;
Workshop
Die Gewaltfreie Kommunikation (GfK) nach Marshall B. Rosenberg ist sowohl eine Herangehensweise an Kommunikation als auch eine Lebenseinstellung. Sie kann dabei helfen, mehr empathische Verbindung zu anderen Menschen zu spüren, Konflikte zu lösen, die eigenen Bedürfnisse besser zu erfüllen und generell glücklicher zu werden. Sie ist für den privaten Bereich, für den Beruf und fürs Ehrenamt anwendbar und hilfreich.
Bei diesem Workshop lernt ihr die Begriffe und Grundkonzepte der GfK soweit kennen, dass ihr euch danach sowohl auf Partys darüber unterhalten könnt als auch eine informierte Entscheidung treffen könnt, ob ihr Lust habt, euch damit weiter zu beschäftigen. Und hoffentlich begeistert euch der Workshop für die GfK. :-)
Vorkenntnisse sind nicht erforderlich, schaden aber auch nicht.
(150 Minuten)
„Gymnastik“
Oliver Klee;
Workshop
Oli macht morgens zum Wachwerden etwas Gymnastik. Wer Lust hat mitzumachen, ist herzlich eingeladen!
Ihr braucht bequeme Klamotten und – falls ihr nicht gerne Übungen direkt auf dem Boden macht – eine dünne Yoga- oder Gymnastikmatte.
„Hypnolinguistik: Sprachliche Konstruktion von Trance im Kontext suggestiver Kommunikation“
Frauke Niehues;
Vortrag
Sprache als Medium zur Induktion veränderter Bewusstseinszustände ist Gegenstand dieses interaktiven Vortrags. Nach einer exemplarischen Tranceinduktion erläutere ich die sprachlichen Mittel und kommunikativen Muster, die zur Entstehung hypnotischer Phänomene beitragen.
Diese Phänomene finden sich nicht nur in der klinischen Hypnose, sondern – subtil und oft unbemerkt – auch in alltäglicher Kommunikation. Der Vortrag verbindet erlebte Praxis mit theoretischer Reflexion und lädt dazu ein, Sprache als feinsinniges Instrument der Bewusstseinsmodulation zu verstehen.
„Lernen in virtuellen Welten“
Dr. Christian Scharinger;
Workshop
Virtual Reality (VR) ermöglicht immersive Lernerfahrungen. Der Besuch von exotischen Orten ist ebenso möglich wie eine Reise in vergangene Zeiten. Unsichtbares kann sichtbar gemacht werden, manuelle Fertigkeiten können in einer kontrollierten, sicheren Umgebung trainiert werden. Jedoch stellt sich die Frage, ob VR-Lernumgebungen jenseits eines initialen „Wow“-Effektes einen messbaren Mehrwert für den Wissenserwerb haben und welche Faktoren dabei eine Rolle spielen. Im Workshop können ausgewählte VR-Umgebungen praktisch erlebt werden.
„Lernen in virtuellen Welten“
Dr. Christian Scharinger;
Vortrag
Virtual Reality (VR) ermöglicht immersive Lernerfahrungen. Der Besuch von exotischen Orten ist ebenso möglich wie eine Reise in vergangene Zeiten. Unsichtbares kann sichtbar gemacht werden, manuelle Fertigkeiten können in einer kontrollierten, sicheren Umgebung trainiert werden. Jedoch stellt sich die Frage, ob VR-Lernumgebungen jenseits eines initialen „Wow“-Effektes einen messbaren Mehrwert für den Wissenserwerb haben und welche Faktoren dabei eine Rolle spielen. Der Vortrag betrachtet VR-Lernumgebungen aus einer kognitionspsychologischen Perspektive.
„Lernstrategien für Hoch- und Höchstbegabte“
Dr. Eva Meister;
Workshop
Du suchst nach Wegen, dein Potenzial in einem berufsbegleitenden Studium oder einem Zertifikatskurs voll zu entfalten? In diesem Workshop lernst du effektive Lernstrategien kennen, die speziell auf die Bedürfnisse besonders Begabter zugeschnitten sind.
Der Workshop zeigt dir Wege auf, wie du typische Herausforderungen wie überhöhte Ansprüche an dich selbst, mangelnde Selbststeuerung oder Langeweile im Lernprozess erkennst – und ihnen mit passenden Strategien begegnest.
Geleitet wird der Workshop von einer außergewöhnlich vielseitigen Akademikerin mit sieben Hochschulabschlüssen – darunter ein Master der Harvard University. Sie teilt nicht nur ihr fundiertes Wissen, sondern schafft auch Raum für Austausch und Vernetzung unter Gleichgesinnten. Nutze die Gelegenheit, um neue Impulse zu gewinnen und deine Lernprozesse nachhaltig zu optimieren.
(150 Minuten)
„Nachhaltigkeit in der Luftfahrt“
Jutta Ziemen, MBA (Concordia University);
Vortrag
Nachhaltig fliegen? Alles Greenwashing! Oder doch nicht? Wie den Raum überwinden – heute, bald oder in fernerer Zukunft?
Was bedeutet (Nicht-)Fliegen überhaupt? Und was hat das Ganze mit Krieg und Frieden zu tun? Kann (Nicht-)Fliegen die Welt retten?
Nachhaltige Treibstoffe, Elektro oder Wasserstoff, CO2- und Nicht-CO2-Auswirkungen auf das Klima, Streckenplanung, Veränderungen an Flugzeugen, Flug-Scham, Intermodalität, Kompensation, Carbon Leakage – das meiste werden wir nur anreißen können, aber dann habt ihr zumindest schon mal davon gehört. Sprechen wir drüber!
Achtung: Die Folien sind in englischer Sprache und haben starken Bezug zu Lufthansa.
„Navigation im Finanz-Multiversum: WELT-Diversifikation, ZEIT-Turbo, RAUM-Fallen und wie man ihnen entkommt“
Jens Kergaßner;
Vortrag
Geldanlage fühlt sich oft an wie Science-Fiction: Buzzwords schwirren durch den RAUM, Charts rasen durch die ZEIT, und die WELT der Indizes scheint endlos. Dieser Vortrag nimmt Menschen mit, welche die Börse bislang als verwirrendes Expertenspiel sahen oder sich fragen, warum scheinbar jeder zweite Podcast neue ETF-Tipps ausruft. Wir kartieren die globale Marktkapitalisierung, räumen mit dem deutschen Home Bias auf, zeigen, warum „nicht alle Eier in einen Korb“ mehr ist als ein Sprichwort, vergleichen physische und synthetische ETFs, demonstrieren den Zeitraffer des Zinseszinses und enthüllen das Sequenzrisiko, das Rentenpläne rettet oder ruiniert. Das Format richtet sich ausdrücklich an alle, die Geldanlage bisher vertagt haben oder sich in einer Welt voller widersprüchlicher Finanz-Ratschläge Orientierung wünschen.
„Neue Zeiten und eine vernetzte Welt – Wie der Bevölkerungsschutz funktioniert und wie deine Antwort aussehen könnte“
Thorsten Janiszewski, M.Sc.;
Vortrag
Angriffe auf Datenleitungen, Stromausfälle oder Pandemien – Die letzten Jahre haben gezeigt, wie anfällig unsere Welt für Störfaktoren ist. Wenn die digitale Vernetzung, die internationalen Stromnetze oder nur das Bezahlsystem für Tage oder nur Stunden gestört sind, treibt es bereits viele Menschen in die Verzweiflung. Die staatlichen Hilfssysteme haben nur begrenzte Kapazitäten, sodass nicht jeder von uns die Hilfe in Anspruch nehmen kann. Ob der private Bunkerbau, der komplette Verzicht auf ausfallanfällige Infrastruktur oder vielleicht doch die heimische Vorratshaltung Lösungen sind, möchte ich gerne in meinem Vortrag darstellen. In diesem Zusammenhang werde ich Denkanstöße geben, wie das eigene Leben ein bisschen resilienter gegen Ausfälle gestalte werden kann oder ich mich situationsgerecht vorbereite. Vielleicht finden wir als Gesellschaft gemeinsam einen Weg resilienter zu werden!
„Professional use of colour for accurate and accessible science graphics“
Fabio Crameri;
Vortrag
Scientific visualisation enhances our understanding of the world’s beauty and complexity. Despite its widespread use, it’s rarely part of a university’s curricula and often misused. Misuse can exclude readers or mislead them.
The study of human colour perception is extensive but creating accessible and accurate scientific visualisation with colour has become easy. All necessary aspects are understood, and tools exist.
This lecture introduces basic colour knowledge for visualising data, from simple bar plots to complex cross-disciplinary maps. Pioneering science-proof colour palettes and gradients are available freely and prebuilt into software. I introduce the latest Scientific colour maps (www.fabiocrameri.ch/colourmaps/) and its various palette and gradient types.
After this lecture, you’ll understand the basics of colour use and I hope you’ll become an advocate for ensuring that we accurately show insightful scientific results to everyone.
„Raum, Zeit, Quanten: In der Welt oder im Kopf?“
Prof. Dr. Reiner Kree;
Vortrag
Viele Leute halten Raum und Zeit für unsere grundlegendsten Erfahrungskategorien; andere finden, dass sie nichts als abstrakte Hilfsmittel sind, mit denen wir uns in einer Wirklichkeit zurecht finden, zu der wir eben keinen besseren Zugang haben. Diese naturphilosophische Diskussion ist seit der antiken, griechischen Philosophie dokumentiert und erlebt gerade heute in der Physik wieder eine Renaissance. Das liegt daran, dass unsere besten Vorstellungen über die Raumzeit (Allgemeine Relativitätstheorie) und über Materie (Quantenphysik) nicht zusammenpassen. Der Vortrag diskutiert dieses Problem in (hoffentlich) allgemein verständlicher Form. Außerdem demonstriert er, wie kurz der Weg von abstrakten physikalischen Theorien zu profitablen technischen Anwendungen sein kann.
„Schlafen (un)natürlich!“
Gordon Feld;
Workshop
In diesem Workshop nähern wir uns (idealerweise nach dem Hören des dazugehörenden Vortrags) der Frage, wie natürlich der Schlaf heute ist. Waren Menschen früher insbesondere auf das Sonnenlicht angewiesen, hat die Glühbirne die Möglichkeiten der Menschen zum Aktivsein massiv ausgeweitet und so den Schlaf transformiert. In Kleingruppen widmen wir uns verschiedenen Themen: 1. Schlaf-Enhancement (kann man den natürlichen Schlaf besser machen), 2. Einfluss von Technologie auf Schlaf (Tageslicht vs. künstliches Licht). 3. Schlaf in der Vorindustriellen Zeit (Narrative vs. Wirklichkeit), 4. Schlaf in der Kunst (Darstellung/Realität). Anhand von leitenden Fragen, werden sich die Kleingruppen ein Bild der Themen machen und dann in die Projektarbeit einsteigen. Ziel des Workshops ist die Entwicklung von kurz- oder langfristigeren Projekten, die die Teilnehmer:innen idealerweise über den Workshop hinaus begleiten. Am Ende kommt die Gruppe zusammen, um sich über die Ergebnisse auszutauschen.
„Sudoku-Workshop“
Erik Krämer;
Workshop
M Erik Krämer betreibt eine Rätselagentur und einen Quizfragenservice. In diesem Workshop führt er euch in die Welt der Sudokus ein. Er zeigt euch verschiedene Strategien zur Lösung der beliebten Zahlenrätsel.
„Täuschend echt? Strategien und Entlarvung von Kunstfälschungen“
Prof. Dr. Henry Keazor;
Vortrag
Kunstfälschungen sind eine Art zeitliche Flaschenpost, da sie auf die Wahrnehmung eines Künstlers/einer Künstlerin zu einer bestimmten Zeit reagieren: Indem die Kunstfälschung überzeugen möchte, erscheint in ihr das als jeweils Typisch empfundene – fast wie bei einer Karikatur – geradezu übertrieben deutlich. Daher erscheinen uns frühere Kunstfälschungen heute oft wenig überzeugend. Wir müssen uns selbst jedoch die Frage stellen, ob es nicht aktuell auch Fälscher gibt, die uns täuschen und die wir nur nicht erkennen, weil sie uns eben genau das zeigen, was wir zu sehen erwarten. "Zeit" ist auch insofern eine relevante Kategorie für die Entlarvung von Kunstfälschungen, als bei technischen Untersuchungen zuweilen Substanzen in einem fraglichen Werk entdeckt werden, die es zur angeblichen Entstehungszeit des Werkes noch gar nicht gab. Auch "Raum" und "Welt" spielen für Fälschungen eine Rolle. Gemeinsam mit einem Team erforsche ich diese Zusammenhänge aktuell im Rahmen eines Forschungsprojektes, in das im Vortrag Einblick gegeben wird.
„Tempel für die Ewigkeit: Die Millionenjahrhäuser in Theben-West“
Dr. Carola Vogel;
Vortrag
Im Zentrum des Vortrags stehen die sogenannten „Millionenjahrhäuser“ – Tempelanlagen, die die altägyptischen Könige vor allem im Neuen Reich (ca. 1539-1077 v. Chr.) in Theben-West errichten ließen. Ursprünglich als reine Totentempel missverstanden, zeigt ihre architektonische Gestaltung, bildliche Ausstattung und schriftliche Überlieferung, dass sie weit mehr waren: Zentren königlicher Selbstdarstellung, Schauplätze kultischer Handlungen, feste Bestandteile des religiösen Festkalenders und, nicht zuletzt, bedeutende ökonomische Betriebe.
Die ägyptische Bezeichnung „Haus der Millionen von Jahren“ taucht bereits in der 12. Dynastie auf und bleibt bis in die Zeit Alexanders des Großen in Gebrauch. Anhand archäologischer, ikonografischer und textlicher Zeugnisse wird untersucht, wie diese Bauten als Schnittstellen von Welt, Zeit und Raum funktionierten – als Orte, an denen die göttliche Legitimation des Königs über Generationen hinweg immer wieder neu verankert wurde.
„The Hijacked Monomyth or How Racism Structures Collective Imaginaries“
Radmila Mladenova;
Vortrag
The talk makes a case for adopting a structuralist approach in racism-critical analyses of narratives. It proposes a novel analytical model, based on Joseph Campbell's monomyth (the hero's journey), and showcases the model’s utility in the context of antigypsyism. Taking key examples from (children's) literature and (silent) film, the author offers an exemplary application of the model and is thus able to crack the narrative code of antigypsyism, explaining how and why 'gypsy' figures and their netherworld have been used as narrative devices for (re)shaping and inculcating normative notions of class, 'race', gender, sexuality, nationality or homeland. The usefulness of the proposed analytical model is, in fact, twofold: on the one hand, it provides verifiable criteria for identifying problematic (racist) fictional storyworlds; on the other hand, it has the potential to revive the question of universality in literary studies, and the humanities in general.
„Theologie trifft Physik – Gemeinsamkeiten und Unterschiede für einen gesellschaftlichen Diskurs zugänglich machen“
Olaf Pütz;
Vortrag
Dieser Vortrag beginnt mit der Betrachtung der Ausgangspunkte von Theologie und Physik in Wissenschaft und Forschung. Diese Gedankenreise nähert sich über persönliche Erfahrungen des Referenten aus Physik und Theologie zum ersten Fokus: der Skizzierung charakteristischer Arbeitsweisen beider Professionen. Während die Naturwissenschaften sich auf empirische Beobachtung und experimentelle Überprüfung stützen, um objektive Erkenntnisse zu gewinnen, sucht die Theologie nach Wahrheit durch interpretative Methoden und philosophische Reflexionen. Welcher dieser beiden Wege zur Erkenntnis ist der richtige? Können sich Vertreter: innen dieser beiden unterschiedlichen Positionen miteinander verständigen und Argumente wechselseitig kritisch reflektieren?
Die aufgezeigten Differenzen und Ähnlichkeiten bilden die Grundlage für einen erweiterten Diskurs über grundsätzliche Kriterien in der Wissenschaftskommunikation. Wie kann das Vertrauen in “die“ Wissenschaften wieder hergestellt werden? Die Gedankenreise endet mit der Transformationsfrage: Wie können wir als Gesellschaft sowohl auf individueller als auch globaler Ebene wieder in einen konstruktiven Dialog treten und eine Brücke zwischen unterschiedlichen Denkweisen und Erkenntnismethoden schlagen?
„Transkulturalität – Eine Welt der Mischungen“
Prof. Dr. Wolfgang Welsch;
Vortrag
Der Vortrag macht deutlich, dass Transkulturalität keineswegs nur ein Merkmal der Gegenwart ist, sondern de facto seit jeher den Schnitt der Kulturen bestimmt hat. Dies wird an Beispielen der Künste quer durch die Länder und Kontinente demonstriert.
Exempel sind die ägyptischen Ursprünge der griechischen Bildhauerei, die griechisch-römische Inspiration der ostasiatischen Buddha-Darstellungen, die Übertragung von Bizets Carmen nach Südafrika, Dürers Verbindung mit Venedig, die genetische und kulturelle Transformation Europas durch Migranten aus dem Nahen Osten, eine zeitgenössische Allianz zwischen Death Metal und Buddhismus, die nationale Wertschätzung des transnationalen Cloud Gate Dance Theater in Taiwan und schließlich die Transkulturalität unserer Speisezettel.
Der Blick in die geschichtliche Vielfalt transkultureller Mischungen ermutigt uns, auch heute auf Transkulturalität zu setzen. Die Probleme der Gegenwart werden sich nicht national, sondern nur transkulturell lösen lassen.
„Vermessung im Wandel der Zeit“
Dr. Eva Börgens;
Vortrag
Was haben die Bibel, Carl Friedrich Gauß und ein Smartphone gemeinsam? In allen steckt ein Vermesser.
Schon die Bibel erwähnt die Landvermesser in der Antike. So musste jedes Jahr nach der Nilflut in Ägypten das Land neu vermessen und aufgeteilt werden. Trotz der nur begrenzt zur Verfügungen stehenden Technik konnten die Vermesser schon erstaunliche Leistungen vollbringen wie die Bestimmung des Erdumfangs durch Eratostenes. Mit der Neuzeit begann die Phase der großen Landesvermessungen, unter anderem von Gauß. Im 20. Jahrhundert dann der Aufbruch in den Weltraum mit moderner Satellitentechnik ohne die kein Smartphone wüsste wo es ist, und damit auch das Menschlein nicht, das das Gerät hält. Neben der alltäglichen Navigation brauchen wir die Vermessung aber auch zur Beobachtung des Klimawandels.
In diesem Vortrag will ich euch die Geschichte der Vermessung erzählen, mit Einblicken wie es funktioniert und warum es gesellschaftlich so wichtig ist.
„Von der Physik der Raumzeit zur menschlichen Erfahrung von Raum und Zeit“
Thomas Sattig;
Vortrag
Die Entwicklung der Physik von Raum und Zeit ist eine Geschichte der Entfremdung. Wir stehen heute vor einer tiefen Kluft zwischen der Art und Weise, wie Menschen Raum und Zeit subjektiv erleben, und der Art und Weise, wie Raum und Zeit in der zeitgenössischen Physik verstanden werden. In der Welt der menschlichen Erfahrung sind Raum und Zeit sehr verschieden: der Raum organisiert die Dinge auf statische Weise, während die Zeit die Dinge auf dynamische Weise organisiert. In der Welt der zeitgenössischen Physik hingegen sind sich Raum und Zeit sehr ähnlich: Raum und Zeit bilden Aspekte einer einzigen Raumzeit, die alle Dinge auf statische Weise organisiert. Die zeitgenössische Philosophie hat die bedeutende Aufgabe, die Kluft zwischen der Physik der Raumzeit und der menschlichen Erfahrung von Raum und Zeit zu überwinden. In diesem Vortrag soll die Kluft beschrieben und ein Pfad der Versöhnung skizziert werden.
„Warum schlafen wir?“
Gordon Feld;
Vortrag
Was passiert, wenn wir schlafen? Diese faszinierende Frage hat in den letzten zwei Jahrzehnten erhebliche Forschungsbemühungen angeregt und dadurch neue spannende Antworten erzeugt. Obwohl der Schlaf schon seit der Antike Philosoph:innen und auch später immer wieder Wissenschafler:innen verschiedenster Disziplinen beschäftigt hat, konnten viele seiner Geheimnisse bis heute nicht gelüftet werden. In meinem Vortrag gebe ich eine Übersicht über das Phänomen Schlaf. Dabei erkläre ich im Detail, welche Methoden verwendet werden, um Schlaf zu quantifizieren. Ich werde auch den Zusammenhang von Tageszeit und Schlaf besprechen und warum manche Menschen eher Eulen und andere eher Lerchen sind. Ich werde auch über die verschiedenen Funktionen des Schlafs sprechen und insbesondere über seinen Beitrag zu den erstaunlichen kognitiven Leistungen zu denen der Mensch fähig ist. Zuletzt werde ich zeigen, dass der Schlaf auch für die psychische Gesundheit eine entscheidende Rolle spielt.
„Was uns die Teleskope der neusten Generation verraten“
Kathrin Altwegg;
Vortrag
Die meisten von uns haben schon fantastische Bilder vom James Webb Teleskop gesehen und an Hubble Teleskop Bilder haben wir uns schon längst gewöhnt. Diese Bilder sind aber nicht nur einfach schön, sondern sie verraten uns sehr viel über die Geschichte unseres Universums. Zusammen mit andern sehr erfolgreichen Weltraummissionen wie der europäischen Planck Mission oder mit Gaia, die unsere Galaxie vermisst, lernen wir ständig dazu. Wir müssen veraltete Hypothesen begraben, unsere Ansichten ändern und werden vor neue Herausforderungen gestellt. Im Vortrag werde ich zeigen, was sich in der Astronomie in den letzten paar Jahren getan hat, wo wir Fortschritte gemacht haben, aber auch wo uns noch das Verständnis fehlt.
„Weibliche (Frei-)Räume – Frauenkörper und das Diaphragma in den 1970er und 80er-Jahren“
Sophie Weiss;
Vortrag
Durch die Untersuchung des Diaphragmas in seiner Anwendung als Verhütungsmittel, gestützt durch die analytische Arbeit mit den Frauenratgebern, kann das Körperwissen und die Körperwahrnehmung der Frauen der Frauengesundheitsbewegung herausgearbeitet werden. Wesentlich ist dabei die Selbsthilfe in den Frauengesundheitszentren, die feministischen Frauen den Zugang zu ihrem Körper durch das Diaphragma in der Praxis der Selbstuntersuchung ermöglichten.
„Wirklichkeit als Gleichung: Leben wir in einem mathematischen Universum?“
Erik Bertram;
Vortrag
Ist unser Universum eine mathematische Struktur? Die Naturgesetze lassen sich erstaunlich präzise in Formeln und Gleichungen ausdrücken, doch warum ist das so? In diesem Vortrag zeige ich anhand faszinierender Beispiele aus Kosmologie und theoretischer Physik, wie tief die Mathematik in den Grundbausteinen der Wirklichkeit verwurzelt ist. Gemeinsam begeben wir uns auf eine Reise von den fundamentalen Naturkonstanten bis zu den Strukturen des Kosmos und stellen uns die Frage, ob die Mathematik nur ein Werkzeug ist, um die Welt zu beschreiben, oder ob sie die Welt in Wahrheit selbst ist!
„Zeitlos an die Zeit gebunden. Einblicke zu Feminismus in Theologie und Kirche“
Sarah Döbler;
Vortrag
Welchen Platz besitzen und dürfen Frauen* im patriarchalen System von Theologie und Kirche nehmen? Welche Entwicklungen und Rückschritte lagen und liegen auf ihren Weg? Diesen und weiteren Fragen widmet sich der Vortrag – ein Mut machender Blick hinter verstaubte Talare, Theologien und Kirchenbänke.